Samstag, 19. November 2016
Die schwarzen Reiter
Die schwarzen Reiter
Wenn der Abend kommt und das Licht schleichend schwindet und alles langsam aber unaufhörlich in einem schwarz versinkt dann kommen sie, die schwarzen Reiter. Sie kommen um sich an deiner Seele zu nähren und um deinen Geist zu blenden. Sie flüstern dir Traurigkeit ins Ohr und versprechen dir Erlösung wenn du mit ihnen reitest und alles zurück lässt was dich bindet und was du liebst. Der Schmerz des Lebens wird immer unerträglicher und die Erlösung kommt immer näher. Es ist ein ungleicher Kampf den du immer wieder führen musst und er raubt dir jedes mal ein bisschen mehr von deinem Lebensmut. Du sehnst dich nach Ruhe und Liebe und gibst langsam den Einflüsterungen der Reiter nach die immer mächtiger werden. Du suchst Hilfe bei deinen Freunden und deinen Engeln, aber die haben sich schon längst von dir abgewendet und du streckst deine Hand vergebens aus der Dunkelheit ins nahe und doch unerreichbare helle Licht des Glückes. Was wird mich erwarten auf der anderen Seite und wer wird an mich denken und um mich weinen wenn ich nicht mehr bin? Wird man sich noch an mich erinnern und von mir sprechen, oder bin ich schon längst in in der Unendlichkeit des vergessens verschwunden auf ewig?
Wie gerne hätte noch einmal die Sonne und das Licht der Liebe und des Lachens erlebt, doch alles ist so sinnlos geworden und so unglaublich leer und traurig. Niemand mehr da von meinen Freunden und niemand mehr da der an mich glaubt und mich stützt. Ich habe alles so satt und sehne mich nach der Ruhe und Liebe. Werden die schwarzen Reiter Wort halten mit ihren versprechen von Erlösung? Kann ich ihnen trauen und ihnen meine Seele schenken um dafür die Liebe des ewigen Schlafes zu erhalten? Und werde ich dann wirklich meine alten Freunde auf der anderen Seite wieder sehen? Noch bin ich mir nicht sicher und kämpfe erneut mit den Reitern um meine Seele. Noch bin ich stärker als sie, aber es kommen langsam Zweifel ob dieser Kampf überhaupt noch lohnt. Die Versuchung aufzugeben und mit ihnen zu reiten ist so groß und die Freude am Leben ist so klein geworden.
Und doch gibt es noch einen kleinen Funken der mir in der Dunkelheit meinen Weg weißt und mir in meinem Kämpfen leuchtet. Er ist mein Lebenselixier und zugleich mein Schutzschild. Es ist der Funken Glaube! Glaube das vielleicht ein einziger Mensch um mich trauern wird und dieser Mensch vielleicht eine einzige Träne um mich weint. Und diesem Menschen will ich das Leid ersparen, dass Leid der Trauer und des Schmerzes. Erst wenn auch dieser kleine Funken erloschen ist, dann will ich auf die andere Seite gehen und mit ihnen reiten auf der Suche nach neuen Seelen die um Erlösung flehen. Mein Gott, bitte vergib mir...

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